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S3-Leitlinie: Analfissur
Wissenschaftlicher Artikel/Review - 22.04.2020
Marti Lukas, Ommer Andreas, Weyandt Gerhard, Schmidt-Lauber Martin, Huth Marcus, Iesalnieks Igors, Strittmatter Bernhard, Hetzer Franc, Schwandner Oliver, Herold Alexander, Post Stefan, Ebinger Sabrina M
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Kurzbeschreibung/Zielsetzung
Die Analfissur ist eine der häufigsten Pathologien, welche sich dem Proktologen präsentiert. Entsprechend ist es wichtig, verlässliche Leitlinien dazu zu entwickeln. Die aktuelle Leitlinie wurde anhand eines systematischen Literaturreview von einem interdisziplinären Expertengremium diskutiert und verabschiedet.
Die akute Analfissur, soll auf Grund ihrer hohen Selbstheilungstendenz konservativ behandelt werden. Die Heilung wird am besten durch die Einnahme von Ballaststoff reicher Ernährung und einer medikamentösen Relaxation durch Kalziumkanal-Antagonisten (CCA) unterstützt. Zur Behandlung der chronischen Analfissur (CAF), soll den Patienten eine medikamentöse Behandlung zur „chemischen Sphinkterotomie“ mittels topischer CCA oder Nitraten angeboten werden. Bei Versagen dieser Therapie, kann zur Relaxation des inneren Analsphinkters Botulinumtoxin injiziertwerden. Es ist belegt, dass die operativen Therapien effektiver sind. Deshalb kann eine Operation schon als primäre Therapie oder nach erfolgloser medikamentöser Therapie erfolgen. Die Fissurektomie, evtl. mit zusätzlicher Botulinumtoxin Injektion oder Lappendeckung, ist die Operation der Wahl. Obwohl die laterale Internus Sphinkterotomie die CAF effektiver heilt, bleibt diese wegen dem höheren Risiko für eine postoperative Stuhlinkontinenz eine Option für Einzelfälle.