Publikation
Neuroonkologie – ASCO 2013: Erst- und Rezidivbehandlung von Glioblastomen – Ernüchterung durch negative Phase-III-Studien
Konferenzpapier/Poster - 19.09.2013
Hundsberger Thomas
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Kurzbeschreibung/Zielsetzung
Auf dem ASCO 2013 wurden die Daten aus drei Phase-III-Studien präsentiert (CENTRIC, AVAglio, RTOG 0825), die alle keinen Überlebensvorteil durch die Gabe von Cilengitide oder Bevacizumab zusätzlich zu Radiotherapie und Chemotherapie mit Temozolomid in der Primärtherapie des Glioblastoms zeigen konnten.
Mit der kombinierten Radiochemotherapie mit Temozolomid wurde im Jahr 2005 ein neuer Therapiestandard für die Erstlinientherapie des Glioblastoms etabliert.[1, 2] Zudem wurde die prognostische und die prädiktive Bedeutung der Methylierung der Promotorregion des Methylguanin-Methyltransferase(MGMT)-Gens belegt.[3, 4] Nachfolgend konzentrierten sich die Studienaktivitäten beim Glioblas-tom vorwiegend auf den Einsatz von molekularen, zielgerichteten Therapien, um die nach wie vor sehr schlechte Prognose dieser Erkrankung zu verbessern.
Neben der Überwindung der Blut-Hirn-Schranke, insbesondere in nicht Kontrastmittel-aufnehmenden Tumorarealen, stellen die hepatischen Interaktionen mit Enzym-induzierenden Antikonvulsiva und die pharmakokinetischen Interaktionen mit Steroiden eine besondere Herausforderung bei der medikamentösen Behandlung von Hirntumoren dar.
Antiangiogenetische Therapiestrategien wurden bei dem sehr gefässreichen Glioblastom besonders intensiv verfolgt. Hierbei sind die klinischen Erfahrungen mit dem monoklonalen VEGF-A-Antikörper Bevacizumab am weitesten fortgeschritten. Aufgrund einer hohen Rate an progressionsfreiem Überleben (PFS) wurde Bevacizumab in den USA und u.a. auch in der Schweiz für die Zweitlinientherapie des Glioblastoms zugelassen.[5] Aufgrund vielversprechender Ergebnisse in der Rezidivbehandlung kamen den Resultaten der Phase-III-Studien zur Erstlinientherapie des Glioblastoms mit Bevacizumab und dem konkurrierenden Integrininhibitor Cilengitid besondere Bedeutung zu. Ein weiterer Fokus der klinischen Studienaktivität zielte auf die Optimierung der Rezidivtherapie mit und ohne Bevacizumab ab.