Publikation

Das Sterben diagnostizieren

eine Herausforderung an den Liverpool Care Pathway (LCP)

Konferenzpapier/Poster - 30.11.2011

Bereiche
Schlagwörter (Tags)
Diagnosing dying
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Zitation
Eychmuller S, Domeisen Benedetti F, Latten R, Schuler S, Grossenabacher-Gschwend B, Costantini M (2011). Das Sterben diagnostizieren - eine Herausforderung an den Liverpool Care Pathway (LCP).
Art
Konferenzpapier/Poster (Deutsch)
Name der Konferenz
Jahrestagung palliative ch (Lausanne)
Veröffentlichungsdatum
30.11.2011
Seiten
1
Verlag
xx
Kurzbeschreibung/Zielsetzung

Background: „Gutes Sterben ermöglichen“ sollte eine Kernaufgabe und integraler Teil der Betreuung von Patienten und Angehörigen sein, so grundlegend wie Diagnose und Behandlung. Sterbende Patienten und Angehörige müssen bestmöglich unterstützt werden, indem Leitfäden mit einer humanistischen und ethischen Orientierung eingesetzt werden. Der Liverpool Care Pathway für den sterbenden Patienten (LCP) bietet diesen Rahmen. Für den Einstieg in den Pathway mangelt es an wissenschaftlich evaluierten Kriterien, die Ärzten und Pflegenden helfen, den Beginn der Sterbephase zu erkennen. Das Ziel dieser Studie war es, Kriterien/ Phänomene mit der bestmöglichen Evidenzbasierung für die Sterbephase zusammenzustellen.
Methode: Es wurden drei Methoden genutzt, um das vorhandene Wissen zu erkunden. (1) ein systematischer Literatur Review, (2) eine Delphi-Befragungen mit drei Zyklen und (3) eine ausgedehnte Literatursuche in der nicht-wissenschaftlichen Literatur (Bibliotheken, Internetforen etc.).
Resultate: Mit dem systematischen Literatur Review konnten 13 aus 5064 Titeln identifiziert werden, die Phänomene des Sterbens untersuchten. Es konnten einzelne Phänomenen, die mit den letzten Lebenstagen assoziiert sind identifiziert werden, jedoch keine Instrumente zur Identifikation der Sterbephase.
Mit den Delphi-Befragungen konnten 21 aus 194 ursprünglich Phänomenen identifiziert werden, die gemäss Expertenmeinung wichtig sind beim Erkennen eines sterbenden Patienten und klinische Relevanz bei der Vorhersage des Todes haben. Wichtig waren Phänomene in Zusammenhang mit der Atmung wie Todesrasseln, veränderter Atemrhythmus usw.
Die Suche in der nicht-wissenschaftlichen Literatur brachte vor allem Phänomene in Zusammenhang mit der Kommunikation von Sterbenden hervor.
Diskussion: Prognostische Test wie der Palliative Prognostic Score (PaP Score) und der Palliative Prognostic Index (PPI) sind entwickelt worden, um die Überlebenschancen bei terminalen Krebspatienten akkurater einzuschätzen und sind gut validiert. Sie sind aber nicht spezifisch entwickelt worden, um die Sterbephase zu identifizieren.
Schlussfolgerung: Sterben ist nicht nur ein medizinisches Problem ist. Dies konnte mit einem breiten systematischen Vorgehen gezeigt werden. Ein grosses Spektrum an Phänomenen, die mit dem Sterben assoziiert sind, wurde identifiziert. Als nächster Schritt sollen die identifizierten Phänomene auf ihre Genauigkeit getestet werden.