Projekt

Wirksamkeit einer Gruppenpsychotherapie bei Long-Covid

Laufend - Rekrutierung – laufend · 2021 bis 2024

Art
Klinische Forschung
Reichweite
Monozentrisch am KSSG
Bereiche
Status
Laufend - Rekrutierung – laufend
Start
2021
Ende
2024
Finanzierungsart
Eigenfinanzierung
Studiendesign
Retrospektive Auswertung
Schlagwörter (Tags)
COVID-19; COVID; Corona; Long-Covid; Post-Covid, Gruppentherapie, Psychotherapie; Gruppenpsychotherapie; KVT
Kurzbeschreibung/Zielsetzung

Einleitung:
Die Prävalenz des Long-Covid-Syndroms, also das Persistieren von Langzeitsymptomen wie Fatigue, Atembeschwerden oder kognitiven Beeinträchtigungen nach einer COVID-19-Erkrankung, beläuft sich auf rund 15%. Aktuelle Studien zeigen nebst einer reduzierten Schlaf- und Lebensqualität auch ein erhöhtes Risiko, psychische Beschwerden wie Depressionen oder Angststörungen zu entwickeln. Für Betroffene gibt es neben interdisziplinären Sprechstunden auch psychologische Unterstützungsangebote. Ziel dieser Analyse war es, erste Daten zur Wirksamkeit einer Gruppenpsychotherapie bei Long-Covid zu sammeln.

Methode:
In dieser vorläufigen Analyse eines fortlaufenden, einarmigen Gruppenpsychotherapie-Settings wurden 20 Patienten mit Long-Covid berücksichtigt. Die Gruppenpsychotherapie bietet Erfahrungsaustausch für Betroffene und vermittelt Verhaltensstrategien im Umgang mit der Long-Covid-Erkrankung. Zum Start (T1) sowie Ende (T2) der Therapie wurden mittels validierten Fragebögen die Bereiche Schlaf (ISI), Fatigue (FSS), Traumatisierung (IES-R), Angst & Depression (HADS, GAD-7, PHQ-9), Somatisierung (PHQ-SADS) sowie Lebensqualität/QoL (EQ-5D-5L) erhoben.

Ergebnisse:
Zu T1 zeigten sich bei allen Personen klinisch relevante Fatigue-Werte (M = 56.7, Cut-off ≥ 36). Bei 13 Personen (65%) fanden sich schwere somatische Symptome (M = 15.8, Cut-off ≥ 15). Die QoL war über die gesamte Stichprobe mässig eingeschränkt (M = 17.5). Mittlere Werte bei Insomnie, Traumatisierung, Angst und Depression erwiesen sich nicht als klinisch bedeutsam. Eine Untergruppe von 5 Personen (25%) zeigten jedoch klinisch relevante Depressionswerte (PHQ-9). Ein Prä-Post-Therapievergleich (T1 zu T2) bei 8 Patienten (limitierte statistische Power von 36%) zeigte einen Trend zur Verbesserung in allen gemessenen Dimensionen, wobei sich statistisch signifikante Unterschiede lediglich bei Depression (PHQ-9) finden liessen (t(7) = 2.78, p = .027).

Diskussion:
Long-Covid-Patienten zeigten klinisch relevante Fatigue und somatische Beschwerden. Daneben wurden in einer Untergruppe klinisch relevant erhöhte Depressionswerte gefunden. Im Verlauf der Gruppenintervention wurde die psychische Belastung, insbesondere die depressive Symptomatik, reduziert. Damit leistet die Gruppenintervention einen wichtigen Beitrag in der Prävention von zusätzlich psychisch-psychiatrischen Begleiterkrankungen.