Projekt

SAKK 39/10

Automatisch geschlossen · 2012 bis 2014

Art
Klinische Forschung
Reichweite
Multizentrisch, KSSG als Hauptzentrum
Bereiche
Status
Automatisch geschlossen
Start
2012
Ende
2014
Finanzierungsart
Andere
Studiendesign
Phase I/II Study
Schlagwörter (Tags)
Nelfinavir, Lenalidomide, Dexamethasone, Myelom
Kurzbeschreibung/Zielsetzung

Patient/innen dieser Studie leiden an einer bösartigen Er-krankung des Knochenmarkes, dem Multiplen Myelom (MM) und die Erkrankung spricht nicht mehr auf die Stan-dardtherapie (Lenalidomid (Revlimid®)/ Dexamethason) an. Nach Therapieversagen sind derzeit keine Medikamen-te bekannt, die der Behandlung zu erneuter Wirksamkeit verhelfen können.
Diese Studie soll nun untersuchen, ob durch die Kombina-tion der Standardtherapie mit Nelfinavir ein erneutes An-sprechen erreicht werden kann. Nelfinavir ist eine gut un-tersuchte Substanz, die in hohen Dosen bei HIV-Infektion verabreicht wird. Nelfinavir hat einerseits selber abtötende Wirkung auf Tumorzellen, andererseits verändert es die Zellen so, dass ein Wiederansprechen auf Lenalidomide erwartet werden darf. Dieser Mechanismus konnte für Pa-tient/innen mit Bauchspeicheldrüsentumor und Weichteil-tumoren nachgewiesen werden.
Sicherheitsanalysen von Patient/innen mit neu diagnosti-ziertem MM, die im Rahmen einer Studie eine Lenalidomid-Erhaltungstherapie erhalten haben, ergaben eine erhöhte Rate an Zweit-Tumoren (Sekundärmalignome), d.h. solide Tumore, hämatologische Neoplasien. Diese Sekun-därmalignome sind bei Studien zur Erstlinientherapie und anschliessender Lenalidomid-Erhaltungstherapie aufgetre-ten.
Die Studie SAKK 39/10 hat eine andere Ausgangssituation: Die zu behandelnden Patient/innen haben ein refrak-tär/rezidiviertes MM. Sie erhielten vor der Studie vier Be-handlungszyklen Lenalidomid/Dexamethason. Sie waren in keiner Erhaltungstherapie.
Die Patient/innen der Studie SAKK 39/10 brauchen eine neue Substanz, um das Fortschreiten ihrer Erkrankung aufzuhalten. Weitere Behandlungsoptionen für Lenalidomid-refraktäre Patient/innen sind dringend notwendig. Nelfinavir ist eine bekannte und gut untersuchte Substanz, die die Wirksamkeit zurückbringen könnte.