Projekt

Wiederherstellung der Beta-Zellfunktion in Abhängigkeit von der adipoinsulären und enteroinsulären Achse nach Magenbypassoperation bei morbid adipösen Patienten mit Typ 2 Diabetes

Abgeschlossen · 2009 bis 2012

Art
Klinische Forschung
Reichweite
Multizentrisch, KSSG als Hauptzentrum
Bereiche
Status
Abgeschlossen
Start
2009
Ende
2012
Finanzierungsart
Andere
Studiendesign
Double-centre, prospective, controlled, longitudinal open study
Projektpartner
Univ. Prof. Dr. Thomas R. Pieber, Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Innere Medizin, Abteilung für Endokrinologie und Nuklearmedizin
Kurzbeschreibung/Zielsetzung

Epidemiologische Studien zeigen, dass eine Gewichtsreduktion das Risiko an Typ 2 Diabetes (T2D) zu erkranken deutlich senkt. Im Gegensatz zu konventionellen gewichtsreduzierenden Maßnahmen führen bariatrische Operationen nicht nur zu einer anhaltenden Gewichtsreduktion, sondern auch in der Mehrzahl von T2D Patienten zu einer Normalisierung der Blutzuckerwerte. Daher sind bariatrische Eingriffe ein interessantes Modell, um Gewichtsverlust und die daraus resultierenden Veränderungen im Glukosemetabolismus zu untersuchen.Die morbide Adipositas per se ist assoziiert mit einer starken Insulinresistenz und vermehrter Insulinsekretion, allerdings ist die Funktion der Betazelle noch erhalten. Auf der anderen Seite ist der Typ 2 Diabetes charakterisiert durch einen zunehmenden Verlust der Glukosesensitivität der Betazellen.
Bariatrische Eingriffe führen zu einer substantiellen Verbesserung der Insulinsensitivität, zu einer Abnahme der Insulinsekretion und bei Patienten mit Typ 2 Diabetes zu einer Verbesserung der Glukosesensitivität der Betazelle. Bemerkenswerterweise tritt der positive Effekt des bariatrischen Eingriffes auf den Glukosemetabolismus in einigen Fällen schon wenige Tage nach der Operation auf, d.h. noch bevor es zu einem signifikanten Gewichtsverlust gekommen ist.
Obwohl vermutet wird, dass viele andere Mechanismen als nur der Gewichtsverlust diesen starken Effekten zu Grunde liegen, sind diese bislang noch nicht gut untersucht. Es wird angenommen, dass vor allem die Einschränkung der Kalorienzufuhr und Veränderungen in der gastrointestinalen Hormonsekretion eine Schlüsselrolle bei der Diabetesremission einnehmen. Allerdings haben rezente Studien in Frage gestellt, ob Inkretine (gastrointestinale Hormone) tatsächlich der wesentliche Faktor für frühe Veränderungen der Glukosetoleranz nach bariatrischen Eingriffen darstellen. Eine systematische Untersuchung der enteroinsulären Achse, sowie die Charakterisierung der Betazell-Funktion im frühen und späteren Verlauf nach bariatrischen Eingriffen sind bislang noch nicht durchgeführt worden.
Ziel der gegenwärtigen Untersuchung ist es, die kurz- (1-2 Wochen) und langfristigen (12 Monate) Veränderungen von Betazellfunktion, Glukosemetabolismus und Insulinsensitivität nach einem bariatrischen Eingriff (Magenbypass) zu untersuchen.Diese offene, multizentrische, kontrollierte, longitudinale Studie besteht aus einer Einschlussuntersuchung (Screening-Visite) und 6 Studienvisiten. Präoperativ, 10 Tage sowie 1 Jahr postoperativ wird jeweils ein oraler Glukosetoleranztest, sowie ein Botnia Clamp Kombination aus intravenösem Glukose-Toleranztest (IVGTT) und hyperinsulinämischem-euglykämischem Clamp) durchgeführt.