Projekt
Decision criteria guiding chemotherapy in palliative intention: prospective study comparing patients, doctors’, and nurses responses- KLS -02785-02-2011
Automatisch geschlossen · 2012 bis 2014
Strasser Florian, Wilm Simone, Magayakalbermatten N
Art
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Finanzierungsart
Studiendesign
Projektpartner
Kurzbeschreibung/Zielsetzung
Die Wirksamkeit von Krebstherapien für Patienten mit fortgeschrittenen, unheilbaren Krebserkran-kungen wurde in klinischen Studien untersucht, hauptsächlich bezüglich der Beeinflussung des Tumorwachstums, des Ueberlebens, und der Verträglichkeit der Therapie. Im klinischen Alltag ist aber ein anderer, persönlicher Entscheidungsprozess von Patient und Arzt (Onkologe und/oder Hausarzt) notwendig. So wird zum Beispiel häufig eine Chemotherapie eingesetzt mit der Erwartung, die Lebensqualität, körperliche Funktionen, oder spezifische Symptome der Krebserkrankung zu verbessern. Für diese Therapieziele (klinischer Benefit, Symptomkontrolle) gibt es aber nur wenig direkt übertragbare Informationen aus klinischen Studien.
Dieses 3-phasige Projekt untersucht die Chemotherapie in palliativer Intention (CPI): welche Entscheidungskriterien werden von erfahrenen Onkologien oder Hausärzten berücksichtigt, welche Werte sind für die Patienten am wichtigsten, und wie schätzt die betreuende Pflegefachperson die Situation ein.
Erstens identifiziert eine systematischen Literaturanalyse Kriterien in Entscheidungsprozessen bei Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen.
Zweitens werden in Fokusgruppen Aerzte, Patienten und Pflegefachpersonen formulieren, welche Entscheidungskriterien für sie wichtig sind. In einem formellen Delphiprozess wird die Liste der identifizierten Entscheidungskriterien von einem internationalen Expertenteam gruppiert und vereinfacht. Nun erfolgt eine anonyme Gewichtung durch die involvierten Aerzte, Patienten und Pflegefachpersonen, bis ein vorher definierter Grad der Übereinstimmung erreicht ist. Daraus werden ca. ein Dutzend Kriterien (z.B. Beschwerden, Lebensziele, Reiseaufwand) für Entscheidungen für eine CPI resultieren.
Drittens wird unmittelbar nach einer Sprechstunde, in welcher die Entscheidung für ein CPI getroffen wurde, untersucht, ob Aerzte und Patienten die gleichen Entscheidungskriterien als wichtig erachten. Zusätzlich wird das Hauptziel der Therapie (sog. goal-of-care) erfragt. Es werden Angaben zur Krankheitssituation, Beschwerden, und Auffassungsvermögen des Patienten erhoben.
Kriterien mit einem hohen Übereinstimmungsgrad können die Grundlage bilden für eine im klinischen Alltag einzusetzende Entscheidungshilfe. Diese kann auch als Therapie-Monitoring-Instrument eingesetzt werden, um die individuelle klinische Wirksamkeit der CPI prospektiv zu überprüfen.