Projekt

Reaktion auf nahrungsbezoge Reize und Aktivitätsverhalten: Veränderungen nach bariatrisch-chirurgisch vs. konservativ-therapeutisch induziertem Gewichtsverlust

Abgeschlossen · 2010 bis 2012

Art
Klinische Forschung
Reichweite
Monozentrisch am KSSG
Bereiche
Status
Abgeschlossen
Start
2010
Ende
2012
Finanzierungsart
Eigenfinanzierung
Kurzbeschreibung/Zielsetzung

Adipositas resultiert aus einer langfristig bestehenden positiven Energiebilanz, wobei eine erhöhte Nahrungszufuhr sowie eine reduzierte körperliche Aktivität hierbei die treibenden behavioralen Kräfte darstellen. Insbesondere schwer adipöse Patienten berichten von einem starken, fast suchtartigen Drang, bestimmte Nahrungsmittel (v.a. süss und / oder fett bzw. cremig) zu konsumieren.
In dem geplaten Forschungsprojekt sollen daher drei Gruppen eingeschlossen werden, die mittels verschiedener verhaltens- und physiologischer Tests in Bezug auf verschiedene Aspekte des Essverhaltens untersucht werden:
Bariatrische Gruppe: adipöse Patienten, vor Magenbypassoperation sowie 3 und 12 Monaten postoperativ
Konservative Gruppe: adipöse Patienten, vor konservativer strukturierter Adipositastherapie sowie 3 und 12 Monate nach Behandlungsbeginn
Kontrollgruppe: normalgewichtige Kontrollpersonen.

Es wird vermutet, dass die adipösen Patienten vor der Therapie eine gesteigerte Aufmerksamkeit gegenüber essens-bezogenen Stimuli zeigen sowie eine gesteigerte physiologische Reaktion auf Nahrungsreize aufweisen. Nach der Magenbypassoperation wird in der Bariatrischen Gruppe eine Normalisierung der Verarbeitung von nahrungsbezogenen Reize vermutet, die vergleichbar mit den Werten der Kontrollgruppe sind.
Folgende Einzeltests sind in der Studie geplant:
- Bewertung von Milchproben (Menge: ca 1 ml/Probe) mit aufsteigendem Zucker- und Fettanteil hinsichtlich Süssempfingung, Cremigkeit und persönlicher Vorliebe
- Bestimmung der Erkennungsschwellen für die bekannten Geschmacksrichtungen
- Erfassung psychophysiologischer Reaktionen (Salviation, Herzfrequenzvariabilität) bei der Präsentation von Nahrungsreizen
- implizite und explizite Einstellung hinsichtlich verschiedener Sorten an Lebensmitteln
- Bestimmung des Blutzuckerspiegels sowie relevanter Hormone und Gene
Da auch Hinweise vorliegen, dass Veränderungen in der Schlaf-Wach-Rhythmik Einfluss auf das Ess- und Bewegungsverhalten nimmt, soll die Schlaf-Wach-Rhythmik sowie das spontane Bewegungsverhalten über 10 Tage mittels tri-axialer Accelerometrie gemessen werden.