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Kaffeegenuss mit anticholinergen Nebenwirkungen
Wissenschaftlicher Artikel/Review - 18.12.2015
Sterzik Vera, Babel Bernward, Augustin Anne Marie, Bohnert Michael
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Vergiftung · Giftmord · Forensische
Toxikologie
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Kurzbeschreibung/Zielsetzung
An einem Novembermorgen traten bei
einem Arzt und seiner Lebensgefährtin kurze
Zeit nach dem Genuss ihres Frühstückskaffees
anticholinerge Symptome in unterschiedlicher
Intensität auf. Der Kaffee war in
dem Kaffeevollautomaten des Geschädigten
zubereitet worden. Toxikologische Untersuchungen
konnten sowohl im Asservat
des Wassertanks als auch im Urin der Geschädigten
Atropin und Scopolamin nachweisen.
Es kam der Verdacht auf, dass
die ehemalige Lebensgefährtin des Geschädigten
diesen mit Extrakten der Engelstrompete
habe vergiften wollen. Im Rahmen
des Ermittlungsverfahrens wurden Versuche
durchgeführt, inwieweit Atropin und
Scopolamin aus Engelstrompetenblüten
extrahiert werden können und in welchem
Umfang diese Substanzen nach dem Brühvorgang
im Vollautomaten auch im Kaffee
vorhanden sind. Die Versuche zeigten,
dass der Brühvorgang zu einem Abfall der
Konzentrationen, jedoch nicht zum vollständigen
Verlust der Giftsubstanzen führt.