Die Colon Cancer Challenge Foundation hat am diesjährigen 67. Jahreskongress der Society of Surgical Oncology (SSO) eine Arbeit mit wesentlichem St.Galler Beitrag ausgezeichnet. Der Colorectal Cancer Research Scholar Award wurde zum vierten Mal verliehen und geht das erste Mal an eine Forschungsgruppe ausserhalb der USA. In dieser Arbeit wurde untersucht, ob das Auftreten und die Anzahl einzelner Tumorzellen in Lymphdrüsen von Dickdarmkrebspatienten einen Einfluss auf die Krankheitsentwicklung haben. Um diese Zellen darstellen zu können wurden 15 Schnitte von Lymphdrüsen untersucht. Die Tumorzellen wurden mit einem spezifischen Färbeverfahren sichtbar gemacht. Mit dieser sensitiven Methode konnten bei über 30% der Patienten einzelne Tumorzellen nachweisen. In dieser Studie wurde gezeigt, dass das Vorliegen von isolierten Tumorzellen in den Lymphdrüsen bei Patienten mit Dickdarmkrebs in einem signifikant schlechteren Überleben (300% höheres Sterberisiko) und höherem Rückfallrisiko (400% erhöht) resultiert. Der nächste Schritt ist, diese Erfahrungen in einem grösseren Patientenkollektiv zu verifizieren. Insbesondere muss evaluiert werden, ob Patienten, welche ausschliesslich isolierte Tumorzellen, aber keine weiteren Ableger in den Lymphdrüsen haben, eine Chemotherapie erhalten sollten. Es ist wahrscheinlich, dass solche Patienten von einer Chemotherapie profitieren, dies muss jedoch noch bewiesen werden. Namentlich waren an dem Projekt René Warschkow (Chirurgie), Ueli Güller (Onkologie) und Bruno M. Schmied (Chirurgie) beteiligt.