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Diagnostische und Therapeutische Optionen beim Management von Patientinnen mit Zervixkarzinom
Journal Paper/Review - May 13, 2009
Hornung René, Fischer Sabina
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Brief description/objective
Hintergrund: Die vorliegende Studie verfolgte zwei Ziele. Das erste Ziel der Studie war es zu untersuchen, inwiefern eine prätherapeutische Positronen-Emmissions-Tomographie / Computer Tomogrpahie (PET/CT) das klinische Management von Patientinnen mit primärem Zervixkarzinom beeinflussen könnte. Das zweite Ziel der Studie war es, das optimale Intervall zwischen primärer Radio-Chemotherapie und anschliessender einfacher Hysterektomie zu finden.
Patientinnen und Methode: Zwischen 1998 und März 2008 wurden im Universitätsspital Zürich 63 Patientinnen mit der Diagnose eines Zervixkarzinoms therapiert. In dieser retrospektiven Studie wurden sie in zwei Gruppen eingeteilt. Gruppe A besteht aus 34 Patientinnen welche mittels radikaler Hysterektomie nach Wertheim-Meigs behandelt wurde. Gruppe B besteht aus 29 Patientinnen die zuerst radio- bzw. radiochemotherapiert und danach einfach hysterektomiert wurden. Sowohl Gruppe A als auch Gruppe B wurden noch danach stratifiziert, ob prätherapeutisch eine PET-CT durchgeführt wurde. Die Gruppen wurden bezüglich des Auftretens von Rezidiven oder Metastasen miteinander verglichen. Zur Findung des optimalen Intervalls zwischen Radio-Chemotherapie und anschliessender einfacher Hysterektomie wurden Operationszeiten und Blutverlust bei der einfachen Hysterektomie in Abhängigkeit des Intervalls untersucht.
Resultate: Die mittleren Follow up Zeit betrug 36.6 (0 – 108) Monate bei Gruppe A und 28.4 Monate (0 – 83) bei Gruppe B. Neun Patientinnen der Gruppe A (26%) entwickelten im Intervall von 17.5 ± 18 Monaten Rezidive oder Metastasen. Bei Gruppe B waren es fünf (17%) Patientinnen welche nach durchschnittlich 18.4 ± 10.8 Monaten Rezidive oder Metastasen entwickelten. Die Differenz war nicht signifikant. Sieben der neun Patientinnen der Gruppe A mit Metastasen oder Rezidiven wurden peritherapeutisch mittels PET/CT Untersuchung abgeklärt. Insgesamt erhielten 17 Patientinnen der Gruppe A eine PET/CT Untersuchung. Vier der fünf Patientinnen der Gruppe B mit Metastasen oder Rezidiven wurden peritherapeutisch mit PET/CT untersucht. Insgesamt erhielten 20 Patientinnen der Gruppe B eine peritherapeutische PET/CT Untersuchung. Bei Gruppe A hatten 16 Patientinnen (47%) intra- oder postoperative Komplikationen. Bei Gruppe B hatten neun Patientinnen (31%) intra- oder postoperative Komplikationen. Die Regressionsanalyse der Operationszeit und des Blutverlustes bei einfacher Hysterektomie ergab, dass diese 8 bis 12 Wochen nach Radio-Chemotherapie am niedrigsten waren.
Schlussfolgerung: Die Patientinnen mit primärer Radiochemotherapie (Gruppe B) hatten ein vergleichbares Outcome wie diejenigen, welche primär mittels radikaler Hysterektomie (Gruppe A) behandelt wurden. Dies ist insofern interessant, als Patientinnen der Gruppe B in deutlich höheren Tumorstadien therapiert wurden. Vermutlich gibt es in der Gruppe A eine Anzahl Patientinnen bei welchen das initiale Tumorstadium unterschätzt wurde. Mit einer präoperativen PET/CT Untersuchung lassen sich in dieser Studie keine Verbesserung in Bezug auf Rezidivrate oder Metastasen erzielen. Die einfache Hysterektomie bei Patientinnen mit Zervixkarzinom wird am sinnvollsten, das heisst mit geringstem Blutverlust und Zeitaufwand, zwei Monate nach abgeschlossener Radio-Chemotherapie durchgeführt. Die Operationszeit und der Blutverlust als Surrogatmarker für den Schwierigkeitsgrad des Eingriffs sind vor und nach diesem Intervall deutlich höher.