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Funktionelle neurologische Störungen in der Psychiatrie – blinder Fleck und Chance zugleich?

Presentation - Nov 29, 2023

Units
Keywords
Funktionelle neurologische Störungen; FNS; Konversionsstörungen; Psychiatrie; Psychosomatik; Psychotherapie
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Citation
Schmidt R (2023). Funktionelle neurologische Störungen in der Psychiatrie – blinder Fleck und Chance zugleich?. Presented at: DGPPN 2023, Berlin, Deutschland
Type
Presentation (Deutsch)
Event Name
DGPPN 2023 (Berlin, Deutschland)
Publication Date
Nov 29, 2023
Brief description/objective

Dissoziative bzw. funktionelle neurologische Störungen (FNS, früher: Konversionsstörungen) sind weit verbreiteter als allgemein vermutet, führen zu erheblichen Beeinträchtigungen und sind damit medizinisch hochrelevant. Im klinischen Alltag werden sie freilich oft übersehen und/oder lange nicht angemessen behandelt – auch in psychiatrischen Kontexten. In der Neurologie finden sie dagegen zunehmende Aufmerksamkeit, die neue (DSM 5) Terminologie hat ein wachsendes wissenschaftliches Interesse sowie neue Diagnose- und Therapiekonzepte mit sich gebracht.

Da es sich sowohl auf Symptom- als auch auf Funktions-Ebene um Krankheitsbilder im Grenz- und Übergangsbereich somatischer und psychischer Erkrankungen handelt, ist eine integrierte, fachübergreifende Versorgung erforderlich. Ein differenzierter psychiatrisch/psychosomatisch-psychotherapeutischer Beitrag ist dazu unerlässlich – allein schon mit Blick auf die hohe Komorbidität von Angst- und affektiven Störungen, anderen dissoziativen Störungen und Traumafolgestörungen. Aber auch ohne unmittelbar erkennbare psychische Krankheitszeichen steht die Frage nach gezielten fachspezifischen Interventionen im Raum.

Die derzeitigen Entwicklungen sind wichtig für Betroffene. Ein Mehr an Aufmerksamkeit für FNS stellt aber auch eine Chance für die Fachdisziplinen Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie dar – sei es klinisch, sei es wissenschaftlich. Die gilt es aktiv zu nutzen.

Ausgehend von epidemiologischen Daten und typischen klinischen Bildern wird ein pragmatisches Diagnose- und Therapiemodell dargestellt. Dabei liegt der Fokus - eingebettet in aktuelle Forschungsergebnisse und mögliche Forschungsansätze auf den Aspekten, die für eine klinische Versorgung besonders wesentlich sind: Neue Terminologie - Klinische Verständnis- und Handlungsmodelle - Das Spiel um den Schwarzen Peter – Die Sprache des Körpers - Integrative Therapie.