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Wirksamkeit einer Gruppenpsychotherapie bei Long-Covid

Conference Paper/Poster - Sep 7, 2022

Units
Keywords
COVID-19; COVID; Corona; Long-Covid; Post-Covid, Gruppentherapie, Psychotherapie; Gruppenpsychotherapie; KVT
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Citation
Wyss A, Hämmerli Keller K, Hafer G, Germann N, Bürgin M, Schmid D (2022). Wirksamkeit einer Gruppenpsychotherapie bei Long-Covid.
Project
Type
Conference Paper/Poster (Deutsch)
Conference Name
Posterpräsentationen am den folgenden Kongressen: SAPPM SPS 2022 (Bern), SGPP 2022 (Bern)

(SAPPM SPS 2022; Bern, SGPP 2022; Bern)

Publication Date
Sep 7, 2022
Pages
1
Brief description/objective

Zielsetzung:
Die Prävalenz des Long-Covid-Syndroms, also das Persistieren von Langzeitsymptomen wie Fatigue, Atembeschwerden oder kognitiven Beeinträchtigungen nach einer COVID-19-Erkrankung, beläuft sich auf rund 15%. Aktuelle Studien zeigen nebst einer reduzierten Schlaf- und Lebensqualität auch ein erhöhtes Risiko, psychische Beschwerden wie Depressionen oder Angststörungen zu entwickeln. Für Betroffene gibt es neben interdisziplinären Sprechstunden auch psychologische Unterstützungsangebote. Ziel dieser Analyse war es, erste Daten zur Wirksamkeit einer Gruppenpsychotherapie bei Long-Covid zu sammeln.

Methode:
In dieser vorläufigen Analyse eines fortlaufenden, einarmigen Gruppenpsychotherapie-Settings wurden 20 Patienten (16 Frauen, 4 Männer) mit Long-Covid berücksichtigt. Die Gruppenpsychotherapie bietet Erfahrungsaustausch für Betroffene und vermittelt Verhaltensstrategien im Umgang mit der Long-Covid-Erkrankung. Zum Start (T1) sowie Ende (T2) der Therapie wurden mittels validierten Fragebögen die Bereiche Schlaf (ISI), Fatigue (FSS), Traumatisierung (IES-R), Angst & Depression (HADS, GAD-7, PHQ-9), Somatisierung (PHQ-15) sowie Lebensqualität/QoL (EQ-5D-5L) erhoben.

Resultate:
Zu T1 zeigten sich bei allen Personen klinisch relevante Fatigue-Werte (M = 56.7, Cut-off ≥ 36). Bei 13 Personen (65%) fanden sich schwere somatische Symptome (M = 15.8, Cut-off ≥ 15). Die QoL war über die gesamte Stichprobe mässig eingeschränkt (M = 17.5). Mittlere Werte bei Insomnie, Traumatisierung, Angst und Depression erwiesen sich nicht als klinisch bedeutsam. Eine Untergruppe von 5 Personen (25%) zeigte jedoch klinisch relevante Depressionswerte (PHQ-9). Ein Prä-Post-Therapievergleich von T1 zu T2 bei 12 Patienten (limitierte statistische Power von 49%) zeigte einen Trend zur Verbesserung in allen gemessenen Dimensionen, wobei sich statistisch signifikante Unterschiede bei Depression (PHQ-9) mit t(11) = 4.33, p = .001, Somatisierung (PHQ-15) mit t(11) = 3.00, p = .012 sowie Lebensqualität (EQ-5D-5L) mit t(11) = 2.28, p = .044 finden liessen.

Fazit:
Long-Covid-Patienten zeigten klinisch relevante Fatigue und somatische Beschwerden. Daneben wurden in einer Untergruppe klinisch relevant erhöhte Depressionswerte gefunden. Im Verlauf der Gruppenintervention wurde die psychische Belastung, insbesondere die depressive Symptomatik, reduziert. Damit leistet die Gruppenintervention einen wichtigen Beitrag zur Prävention von zusätzlich psychisch-psychiatrischen Begleiterkrankungen.

Zurkenntnisnahme:
Diese vorläufige Analyse wird durch keine Institutionen oder Sponsoren finanziert. Es liegen keine Interessenkonflikte vor.