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Teilung eines Projektils oder zwei Projektile mit einem Schuss abgefeuert? Fallbericht und ballistische Untersuchungen
Presentation - Jun 17, 2016
Sterzik Vera, Kneubuehl Beat P, Glardon Matthieu, Riva Fabiano, Bohnert Michael
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Einleitung. Bei Schussverletzungen durch modifizierte Waffen können sich Ballistik und resultierendes Verletzungsbild im Vergleich zu handelsüblichen Waffen erheblich unterscheiden und daher von großer Bedeutung für die Fallrekonstruktion sein. Im gegenständlichen Fall wird vom Suizid eines 60 Jahre alt gewordenen Mannes durch Kopfschuss mittels umgebauten 45 Jahre alten Gas-Revolvers berichtet. Bei der Obduktion zeigten sich zwei deformierte Bleiteile. Das größere Teil war in die Kopfhöhle eingedrungen; das kleinere verblieb außerhalb der Kopfhöhle und legte eine gewisse Strecke zwischen Kopfschwarte und Schädelhöhle zurück ("Äußerer Ringelschuss").
Methoden. Mit dem umgebauten Revolver und entsprechender Bleimunition wurden Schussversuche auf ballistische Seife sowie auf ein Kopfmodell durchgeführt. Das Kopfmodell bestand aus einem knochenähnlichen Material, welches nahezu zur Gänze mit einem hautähnlichen Material überzogen war. Zur Dokumentation wurde eine Hochgeschwindigkeitskamera eingesetzt.
Ergebnisse. Die Bleiprojektile teilten sich in zwei Hauptteile, wenn sie mit einem Winkel zwischen ca. 55°-60° auf der ballistischen Seife auftrafen. Im gegenständlichen Fall war eine eigenhändige suizidale Schussabgabe in einem Winkel von ca. 55° plausibel möglich. Als Zufallsbefund zeigte sich ferner, dass das Abfeuern zweier Projektile mit nur einem Schuss aus dem modifizierten Revolver möglich und reproduzierbar war.