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Zur Komorbidität komorbider funktionell neurologischer Störungen bei neurologischen Erkrankungen am Beispiel der MS
Symposium – Wissenschaftliches Programm: Funktionelle neurologische Störungen – vernachlässigte Erscheinungsformen
Presentation - Nov 1, 2022
Schmidt Roger
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Neurologische Erkrankungen zeichnen sich durch eine hohe Prävalenz komorbider psychischer Erkrankungen (KPE) aus, die im klinischen Alltag freilich längst nicht immer angemessene Berücksichtigung finden. Das gilt noch einmal mehr für komorbide funktionell neurologische Störungen (FNS) - zumal sie sich in Art einer regelrechten Mimikry gerade auch in Symptomen und Funktionsbeeinträchtigungen manifestieren können, die durch die körperliche Erkrankung oder Schädigung bereits hinreichend erklärbar ist oder scheint. Aktuell bestätigen die Daten zweier Studien, in denen 120 bzw. 234 an Multipler Sklerose (MS) Erkrankte untersucht werden konnten, dass nicht allein KPE, sondern auch FNS bei MS so häufig sind, dass regelhaft auf ihr Vorkommen untersucht werden sollte. Ihr klinischer Stellenwert ist umso höher als derart komplex Erkrankte in vielen Bereichen im Vergleich zu „rein“ neurologisch diagnostizierten Erkrankten ein Mehr an – eigene Behandlungsanforderungen stellender - Krankheitslast zeigten. Eine zielgerichtete Diagnose und Therapie komorbider funktionell neurologischer Störungen, dafür sprechen auch die in der Literatur zunehmenden Hinweise zu deren Vorkommen bei anderen neurologischen Erkrankungen, ist vor diesem Hintergrund allein schon aus neurologischer Perspektive indiziert. Zugleich schafft eine fundierte neurologische Versorgung die Voraussetzungen für die Umsetzung der angezeigten integrierten, neurologische und funktionstherapeutische, psychiatrische und psychotherapeutische Maßnahmen in sich stimmig miteinander verknüpfenden Therapie.