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Hormonentzugsbehandlung bei Prostatakarzinom erhöht Darmkrebsrisiko
13.12.2010
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Um das Wachstum des Prostatakarzinoms aufzuhalten, wird bei Männern mit Prostatakrebs häufig eine Hormonentzugstherapie eingesetzt. Diese Therapie kann insbesondere bei fortgeschrittener Erkrankung zu einem Rückgang des Tumors führen, kann aber auch zu verschiedenen Nebenwirkungen wie Osteoporose, Herz-Kreislauferkrankung oder Diabetes führen.
Forscher am Kantonsspital St. Gallen haben zusammen mit amerikanischen Kollegen die Daten von über 100'000 älteren Männern aus den USA analysiert, bei denen 1993 bis 2002 die Diagnose Prostatakrebs gestellt worden war. Es wurde bei diesen Männern geschaut, ob eine Hormonentzugsbehandlung einen Einfluss auf das Risiko zur Entwicklung von Darmkrebs hatte.
Dabei zeigte sich, dass die Senkung der männlichen Sexualhormone das Darmkrebsrisiko erhöht. Die Ergebnisse blieben gleich, auch wenn andere Risikofaktoren wie das Alter, Diabetes oder der sozioökonomische Status mitberücksichtigt wurden. Besonders hoch war das Risiko bei jenen Männern, denen zur Unterdrückung der Sexualhormone die Hoden entfernt wurden. In Zahlen: Von 1000 Männern, bei denen die Hoden entfernt wurden, entwickelten innerhalb eines Jahres 6.3 Darmkrebs. Wurden die Sexualhormone chemisch unterdrückt, waren es 4.4 Darmkrebsfälle pro 1000 Patienten und Jahr. Hingegen entwickelten 3.7 Männer, welche keine Hormontherapie bekamen, einen Darmkrebs. Und: Je länger die Hormontherapie andauerte, desto grösser war das Darmkrebsrisiko. Insgesamt zeigte sich ein um bis zu 37% erhöhtes Risiko zur Entwicklung von Darmkrebs bei älteren Männern, welche zur Behandlung des Prostatakarzinoms eine Hormonentzugsbehandlung erhielten.
Die Autoren der Studie sind der Meinung, dass insbesondere beim lokalisierten Prostatakarzinom der Nutzen einer Hormonentzugsbehandlung gut gegen die Risiken einer solchen Behandlung abzuwägen ist.
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